Die Nachfrage nach Rechenleistung wächst rasant – getrieben durch Künstliche Intelligenz, Big Data und Cloud-Dienste. Damit steigt auch der Druck auf Rechenzentren, ihren Energieverbrauch zu optimieren. Energieeffizienz wird zunehmend zum strategischen Qualitätsmerkmal – und geht weit über klassische PUE-Werte hinaus. Moderne Datacenter setzen auf ganzheitliche Ansätze: von smarter Luftführung und fortschrittlicher Flüssigkühlung über die gezielte Nutzung von Abwärme bis hin zu nachhaltigen Kühlsystemen mit Seewasser. Wie diese Technologien den Betrieb von morgen prägen und warum das Rechenzentrum Stollen Luzern dabei eine Vorreiterrolle übernimmt, lesen Sie hier.
Energieeffizienz als Gesamtkonzept
Lange Zeit galt der Power Usage Effectiveness (PUE)-Wert als Hauptkennzahl für Effizienz im Rechenzentrum. Auch heute ist ein niedriger PUE-Wert weiterhin wichtig – doch moderne Konzepte gehen deutlich weiter. Betrachtet wird die gesamte energetische Kette: von der Stromversorgung über die Kühlung bis zur Wärmerückgewinnung. Zukunftsfähige Datacenter denken Energieeffizienz nicht nur technisch, sondern auch ökologisch und systemisch.
Kühlung im Wandel: Luft als heutiger Standard – aber nicht das Ziel
Die Kühlung ist traditionell einer der grössten Energieverbraucher im Rechenzentrumsbetrieb. Aktuell erfolgt sie in den meisten Anlagen noch auf Basis von Luft – vor allem bei klassischer Industrie-IT und Enterprise-Servern. Auch wenn Luftkühlung aufgrund der vorhandenen Hardwareanforderungen vorerst nicht vollständig ersetzt werden kann, ist klar: Ihr Wirkungsgrad ist begrenzt. Umso wichtiger ist es, sie so effizient wie möglich zu gestalten.
Moderne Luftkühlstrategien setzen deshalb auf präzise Kalt-/Warmtrennung – etwa durch konsequentes Einhausen der Racks – sowie auf adaptive Steuerungen, die die Luftströme bedarfsgerecht regeln. Doch gerade im High Performance Computing (HPC) und AI-Anwendungen wird deutlich: Die Zukunft gehört flüssigkeitsbasierten Systemen.
Liquid-to-Liquid-Kühlung: Effizienz neu gedacht
Liquid-to-Liquid-Kühlsysteme ermöglichen eine direkte oder indirekte Wärmeabfuhr über Wasser- oder andere Flüssigkeitskreisläufe. Sie bieten eine deutlich höhere Wärmetransportkapazität als Luft und reduzieren die notwendige Energie für die Kühlung drastisch. Zudem erlaubt die Flüssigkühlung eine wesentlich kompaktere und leistungsdichtere Bauweise der IT-Infrastruktur – ein entscheidender Vorteil bei HPC-Lasten oder AI-Clustern.
Das Rechenzentrum Stollen Luzern von ewl setzt bereits heute gezielt auf die Vorbereitung und Integration dieser Technologien. Die Infrastruktur ist darauf ausgelegt, flüssigkeitsgekühlte Systeme aufzunehmen und mit ihnen effizient und sicher zu arbeiten – inklusive entsprechender Rückkühlkapazitäten.
Wärme ist kein Abfallprodukt – sondern eine Ressource
Ein weiterer entscheidender Aspekt moderner Energieeffizienzstrategien ist die Nutzung der Abwärme. Statt sie ungenutzt an die Umgebung abzugeben, kann sie zur Beheizung angrenzender Gebäude, zur Einspeisung in Nah- oder Fernwärmenetze oder zur industriellen Nutzung aufbereitet werden.
Auch hier geht das Rechenzentrum Stollen Luzern mit gutem Beispiel voran: Bereits heute werden Konzepte zur gezielten Wärmerückgewinnung umgesetzt – ein Gewinn für Umwelt und Energiehaushalt. In Kombination mit flüssigen Kühlmediensteigt das Potenzial dieser Technologie erheblich.
Kühlung mit Seewasser – nachhaltig und lokal
Ein besonders nachhaltiger Ansatz ist die Kühlung mit Wasser aus nahegelegenen Seen. Durch die Nutzung tiefer Wasserschichten kann ganzjährig eine konstante, niedrige Temperatur zur Kühlung herangezogen werden – ohne mechanische Kälteerzeugung. Entscheidend dabei: Der ökologische Fussabdruck muss minimiert werden. Beim Rechenzentrum Stollen Luzern wird die Kühlung mit Seewasser so umgesetzt, dass weder Flora noch Fauna beeinträchtigt werden – durch kontrollierte Ein- und Ausleitung, strikte Temperaturgrenzen und kontinuierliches Monitoring.
Fazit
Energieeffizienz im Rechenzentrum ist kein starres Ziel, sondern ein dynamischer Prozess. Sie bedeutet, bestehende Technologien optimal zu betreiben – und gleichzeitig den Weg für neue, deutlich effizientere Systeme zu ebnen. Luftkühlung wird auch in Zukunft eine Rolle spielen, doch der Trend geht klar in Richtung Flüssigkühlung, smarter Energieflüsse und Nutzung der Abwärme. Das Rechenzentrum Stollen Luzern zeigt, wie dieser Wandel konkret aussehen kann: mit effizienter Luftführung, fortschrittlicher Flüssigkühl-Infrastruktur, nachhaltiger Seewasserkühlung und dem aktiven Rückführen und Nutzen der Abwärme. Damit entsteht nicht nur ein leistungsfähiges, sondern auch ein zukunftsfähiges Rechenzentrum – bereit für die Anforderungen von morgen.